Supernormal? Elmshorn wird eingetragene Marke mit Abmahnrecht

Supernormal: Elmshorn jetzt wird jetzt eingetragene Marke




Supernormal: Elmshorn jetzt wird jetzt eingetragene Marke

Als vor einem Jahr das neue Stadtmarkenkonzept der Stadt Elmshorn öffentlich gemacht wurde, löste dies bundesweit Hohn und Spott aus. Auch bei den Elmshornern ist die Marke nicht sonderlich beliebt. Supernormal wird meistens eher in ironischer weise benutzt, wenn etwas mal wieder nicht klappt. Immer wenn mal wieder die Straßen kaputt sind, die Bahn nicht fährt, ein Unglück oder Missgeschick passiert dann antworten Elmshorner  häufig mit das ist doch „Supernormal“

Künftig könnte die Stadt bei der Abfälligen gebrauch der Marke „Supernormal“ markenrechtliche Schritte einleiten, denn die Stadt beim Patentamt  Schutz für eine Wort Bildmarke „Supernormal“ beantragt. Das heißt eventuell könnten Bürger welche "Supernormal" abfällig benutzen eine Abmahnung von der Stadt erhalten.

Doch nicht nur Supernormal, darüber hinaus wurde auch das vereinfachte Stadtwappen ebenfalls eingereicht. Hier ergibt sich eine weitere Problematik, das vereinfachte Wappen wird im Rahmen der Supernormal Kampagne bereits von Vereinen und Unternehmen in genutzt.
Die Stadt hat jetzt begonnen das offizielle Wappen der Stadt auf ihren Briefköpfen durch die neue vereinfachte Form auszutauschen. Hier entsteht dann eine unter Marketingfachleuten als „Corporate Identity“ beschriebene Wiedererkennungswert, für den Bürger heißt dies das er künftig nur noch viel schwieriger unterscheiden kann, ob eine Nachricht wirklich von der Stadt ist oder nur von einer Organisation die irgendwie mit der Stadt zusammenarbeitet.

Anliegen Privater Organisationen die von der Stadt bevorzugt werden können so in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken sie handeln im öffentlichen Interesse der Stadt, zumindest dann, wenn sie der Stadtverwaltung Wohlgefallen. Ein Beispiel konnte man bereits beim Carillion Banner der Initiative Elmshorn sehen. Organisationen, die der Stadt Wohlgefallen erhalten so einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen.  Für andere Nutzer, auch solche die vielleicht nur unter Verwendung des neuen Logos über die Stadt berichten, z.B. auf einem Stadtplan oder Reiseführer, ergibt sich das Risiko einer Abmahnung. Während das Wappen durch das § 145Markengesetz  ohnehin geschützt ist, begibt sich die Stadt beim Markenrecht auf ein rechtlich wesentlich unsichereres Gebiet. Zudem fallen hier natürlich weitere unnötige Kosten und Kostenrisiken für die ohnehin schon teure Kampagne an.
Ein Alternativer Weg wäre für alle öffentlichen Belange weiterhin ein Eindeutiges und durch die Hauptsatzung geschütztes Wappen zu benutzen, während das Logo zum Stadtmarketing unter eine Open Source Lizenz z. B. Creative Commons für alle gleichermaßen Nutzbar gemacht wird.

Betreuer der Kampange ist die umstrittene Strategieberatung Boy, deren Inhaberin als Lebensgefährtin des ehemaligen Ministerpräsidenten Albig bereits Boulevardschlagzeilen machte.
Neben der Abschaffung des beliebten Landesslogans von „Land der Horizonte“, verschuldet  die SPD nahe Agentur auch die teilweise Ablösung des Stadtwappens von Kiel. Man kann also davon ausgehen das Agentur Boy hier dieses Experiment noch einmal wiederholt. Neben einem Marketing strategischen Beweggründen dürften hier auch kulturpolitische Gründe einen Hintergrund spielen, vielleicht findet man einfach gefallen daran die angestammte Identität einer Stadt auszulöschen oder zu ersetzen. Oftmals betonen Marketingspezialisten auch „bad News are good News“, für ein normales Produkt ist es jedoch vollkommen egal, wenn ein Teil der Verbraucher es ablehnen, in einer Stadt ist jedoch eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung notwendig. Negativ Maßnahmen in Bezug auf die eigene Identität und nichts anderes ist eine Stadtmarke werden von der Bevölkerung als demütigend empfunden, und die Demütigung der eigenen Bürger kann keineswegs Aufgabe der Verwaltung sein. 

Im Rathaus hat man dies Anscheinend nicht verstanden, vermutlich wird man hier weiter anmaßend von oben herab die Steuergelder der Bürger für diesen Schwachsinn verschwenden. Ganz ohne befürchtet werden mussvon den auf Stadtlinie gebrachten Mainstream Medien kritisiert zu werden.  Abhilfe wird es erst geben wenn sich die Bürger zur Wehr setzen und ein solches Verhalten nicht mehr dulden. Eine Möglichkeit könnte sein die Eintragung der Marke anzufechten die Einspruchsfrist läuft noch bis 1 März.




Bildunterschrift beim DPMA

Marke ersetzt Wappen im Briefkopf der Stadt




Kommentare